Wirecard Betrug

Die wirecard AG teilte am 18.06.2020 mit, dass Gelder in Höhe von 1,9 Millarden Euro auf ausgewiesenen Treuhandkonten nicht mehr vorhanden sind. Die Folge? Der Aktienkurs brach massiv ein, sodass wirecard kurz darauf Insolvenz anmeldete. Mittlerweile sind auch österreichische Tochterunternehmen davon betroffen.

Betroffenen Anlegern der wirecard AG stehen unserer Einschätzung nach Schadenersatzansprüche zu, jedoch lässt sich derzeit kaum einschätzen, wie sich Ihre Chancen entwickeln. Wir bieten in jedem Fall eine kostenlose Erstberatung und laufend Informationen zur aktuellen Situation an.

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Wirecard – der Bilanzskandal

Seit geraumer Zeit wird der wirecard AG vorgeworfen, ihre Bilanzen nicht ordnungsgemäß ausgewiesen zu haben bzw. diese zu fälschen. Die Financial Times wirft dem Unternehmen schon seit Anfang 2019 vor, Umsätze von Drittanbietern zu fingieren und überhöhte Kaufpreise für Gesellschaften zur Bereicherung von Managern zu zahlen. Aber auch Kredite sollen angeblich falsch ausgewiesen und diverse Kreislaufbuchen über Gesellschaften in Vereinigten Arabischen Emiraten, den Philippinen und Singapur vorgenommen worden sein.

Aufgrund der Vorwürfe geriet die wirecard Aktie immer mehr unter Druck. Der Vorstand stritt diese jedoch immer ab: Sogennante Shortseller würden durch die gezielte Verbreitung von Gerüchten auf sinkende Kurse der Aktie spekulieren. Die daraufhin eingeleiteten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der BaFin brachten keine derartigen Erkenntnisse.

Das von CEO Markus Braun in Auftrag gegebene Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KMPG hätte die schwerwiegenden Vorwürfe der Financial Times aufklären sollen.

Doch als das gesamte Sondergutachten Ende April veröffentlicht wurde, brach der Aktienkurs um 40% ein – anders, als die wirecard AG mitteilte, zeigt das Gutachten nämlich, dass nicht alle Vorwürfe ausgeräumt werden konnte: Unabhängige Prüfer konnten nicht alle Unterlagen einsehen, der KPMG war es nicht möglich, fundierte Aussagen zu Höhe und Existenz von Umsatzerlösen aus Geschäftsbeziehungen mit Drittanbietern zu treffen.

Die Erklärungen von wirecard AG sind nicht glaubwürdig, sondern deuten vielmehr auf Anlagebetrug und vorsätzliche Schädigung hin. So konnten Zahlungen in Höhe von einer Milliarde Euro auf Treuhandkonten nicht nachvollzogen werden. Später wurde berichtet, dass dem Abschlussprüfer von einem Treuhänder unrichtige Saldenbestätigungen zu Täuschungszwecken vorgelegt worden seien, damit dieser ein unrichtiges Vorstellungsbild zu Bankguthaben der Wirecard-Gesellschaften erhalte. Daraufhin brach der Aktienkurs endgültig ein. Der Vorstandsvorsitzende Markus Braun musste am 19.06.2020 von seinem Amt zurücktreten.

Markus Braun wurde von der Staatsanwaltschaft in Untersuchungshaft genommen, allerdings gegen Kaution in Höhe von 5 Millionen Euro vorläufig wieder freigelassen. Andere Verantwortliche sind flüchtig.

Am 25.06.2020 meldete die wirecard AG Insolvenz an.

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Österreichische Unternehmen von wirecard Skandal betroffen

Nachdem bereits mehrere deutsche Tochterfirmen ebenfalls Insolvenz anmeldeten, musste nun auch eine Enkelfirma in Graz zum Konkursgericht. Die Wirecard Central Eastern Europe GmbH (WDCEE) mit 152 Mitarbeitern erbringt „technische Dienstleistungen im Bereich Zahlungsverkehr für Kunden in Österreich“. Wegen nicht beglichenen Rechnungen der insolventen Konzerngesellschaften Wirecard AG und Wirecard Technologies GmbH ist dem Unternehmen anscheinend das Geld ausgegangen.

„Auf mehrmaliges Urgieren der Geschäftsführung gab es seitens des Wirecard-Konzerns keine Zusage für den erforderlichen Mittelzufluss“, hießt es im Insolvenzantrag. Nach jüngsten Informationen ist eine Haftung der Geschäftsführer wegen falscher Darstellung im Jahresabschluss und/oder Verletzung der Kapitalerhaltungspflicht wahrscheinlich. EY (formals Ernst & Young) als Beratungsunternehmen bzw. Abschlussprüfer wird sich rechtfertigen müssen. Auch diesbezüglich überprüfen wir Ihre Ansprüche gerne.

Ebenfalls betroffen von dem Skandal ist ein Projekt der Tirol-Werbung.

Der Wirecard-Bilanzskandal beschäftigt auch die Wiener Staatsanwaltschaft. Es wurde eine Anzeige wegen des Verdachts der Marktmanipulation und des schweren Betrugs gegen die Ex-Wirecard-Vorstände Markus Braun sowie das frühere Vorstandsmitglied Jan Marsalek, der Medienberichten zufolge derzeit per Haftbefehl gesucht wird, eingebracht.

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